ZKP
sl

St. Johann im Rosental

Auf dem Ortsfriedhof in St. Johann im Rosental ruhen Partisanen, gefallen in Kämpfen am Singerberg und am Rabenberg. Das steinerne Denkmal im Zentrum des Friedhofs ist hat folgende Inschrift in beiden Landessprachen:

Partisanen, gefallen im Kampf gegen den Faschismus
1941-1945
Franc Vavče, Janez Vester, Toni Lesičnik, Mihael Brumnik,
Terezija Malle, Egidij Hafner

Franc Vavče, geboren am 13. September 1912 in Ravne, fiel am 28. August 1944 am Singerberg; Egidij Hafner, vulgo Lapš, geboren am 31. August 1908 in St. Johann, fiel am 10. November 1944 im Wald in der Nähe seines Hauses; Terezija Malle, geboren am 14. Februar 1924 in St. Johann, fiel am 10. November 1944 am Rabenberg, gemeinsam mit Hafner und Brumnik. Mihael Brumnik-Matjažek, vulgo Hariš aus Ebriach bei Eisenkappel, geboren am 22. August 1920, fiel am 10. November 1944 am Rabenberg.
Beim Eingang zum St. Johanner Friedhof hat der gefallene Kämpfer Wester auch einen eigenen, von seinen Angehörigen errichteten, Grabstein mit eingearbeitetem ovalen Bild. Die slowenische
Inschrift lautet: „Hier ruht Janez Wester geboren am 6. 4. 1928, ermordet am 30. 10. 1944 im Partisanenkampf am Rabenberg. / Die Heimaterde sei ihm leicht!“
Im Zentrum des Friedhofs, am Ende der Alleee unter der Zypresse, steht ein künstlerisch geschmiedetes eisernes Kreuz, das unter anderem die Inschrift trägt: „Hornböck Janez 1878-1942 / gestorben im Lager Dachau“.
Janez Hornböck war während des Zweiten Weltkriegs Priester im Mießtal. Er wurde schon 1941 arretiert und als Kärntner Slowene nach Dachau deportiert, wo er auch ums Leben gebracht wurde.


Denkmal auch auf dem Rabenberg

Im Jahre 1983 errichtete der Verband der Kärntner Partisanen in unmittelbaren Nähe des Gehöftes von Egidij Hafner vulgo Lapš am Rabenberg ein würdiges Denkmal, das neben einer slowenischen folgende deutsche Inschrift trägt:

Am 10. 11. 1944 überfiel die SS-Polizei auf dem Rabenberg
einen Partisanenbunker und ermordete drei Widerstandskämpfer.
Schon am 30. 10. 1944 kam ebenfalls auf dem
Rabenberg ein Partisan ums Leben.

Zu den beiden Gedenkinseln in St. Johann führt seit 2015 am zweiten Oktobersonntag die jährliche „Gedenkwanderung für Ston“, gewidmet dem Partisanenkämpfer Bogdan Mohor-Ston aus Kranj, der seinerzeit von der Befreiungsfront ins Rosental entsandt wurde, um hier den Widerstand zu organisieren. Die Wälder des Rabensberges boten ihm dabei immer wieder Schutz und Zuflucht.

Bogdan Mohor-Ston.

Lage:St. Johann liegt südlich der Drau, etwa auf halbem Weg zwischen der Hollenburgbrücke und Feistritz im Rosental. Der Friedhof selbst liegt etwas abseits der Hauptstraße, in dieser Fahrtrichtung auf der linken Seite.

Wir empfehlen:
Bogdan Mohor-Ston: Luna. Od koroškega partizana do političnega zapornika v Bileči / Vom Freiheitskämpfer in Kärnten zum politischen Gefangenen in Bileča. Drava založba, Celovec 2007.